Marathon vegan 2012
Kann ich es überhaupt schaffen, einen Marathon zu laufen? Und kann ich das schaffen, obwohl oder weil ich mich vegan ernähre? Ich berichte über das, was mir im Laufe (!) der Vorbereitung passiert...
Montag, 29. Oktober 2012
Nach dem Lauf ist vor dem Lauf...
Nun ja, es sollte wohl nicht sein. Vor gut zwei Wochen habe ich entschieden, 2012 nicht anzutreten. War ich zuvor noch der guten Hoffnung, den Marathon unabhängig von der Zeit mindestens zu schaffen, stellte sich doch noch die Ernüchterung bzw. Vernunft ein, dass ich nicht ausreichend trainiert habe, um einen Lauf dieser Länge tatsächlich durchzustehen. Bitter irgendwie, aber vielleicht klappt es im nächsten Jahr...
Sonntag, 29. Juli 2012
Berglauf / Halbmarathon gelaufen
Es war zwar geplant, aber nicht wirklich gut vorbereitet. Aber egal, eine Flasche Wasser in der linken Hand, eine Banane in der rechten und das Handy in der Tasche. So machte ich mich auf den Weg zu meinem ersten Halbmarathon. Bedingt durch meinen Wohnort sind Flachlandläufe zwar möglich aber wenig spannend, so dass ich mich für die hügelige Variante entschied. Los ging es auf 174 Meter über NN, ein paar Höhenmeter talwärts auf 157 Meter und dann immer wieder auf und ab (s. Streckenprofil auf der Grafik) bis auf 499 Meter über NN. Nach ca. 14 km war dann endlich "Bergfest". Die herrliche Aussicht konnte ich erschöpfungsbedingt nur eingeschränkt genießen. Für mich ist das Laufen bergauf irgendwie angenehmer, wenn auch anstrengender. Hinab geht es teilweise so krass auf bzw. in die Waden. Nach km 21,24 war dann die Luft raus, die Kraft am Ende, der Drops gelutscht. Alles tat weh. Kein Hochgefühl. Zuhause dann Duschen, Essen, auf die Couch. Wirkliche Entspannung wollte sich nicht einstellen. Alle fünf Minuten musste ich Ächzen, weil: "SCHMERZEN überall". Die Nacht war gruselig, der Magen sehr unruhig... nicht schön. Die Zeit? Theoretisch - würde ich diesen Lauf 2 x Mal in dieser Zeit schaffen, dann wäre ich noch in der Sollzeit und diese ganzen Steigungen muss man ja auch noch erschwerend berücksichtigen. Allerdings bleibt die Frage, könnte ich diesen Lauf zwei Mal laufen? Heute eher nicht. Doch "Alle Theorie ist grau, und nur der Wald und die Erfahrung sind grün...". Es bleibt also spannend...
Berglauf / Halbmarathon / 2012 |
Donnerstag, 26. Juli 2012
vegan essen in Kiel / Kneipenkollektiv Subrosa / Elisabethstr. 25, Kiel
Bedingt durch einen beruflichen Aufenthalt in Kiel war ich mal wieder auf der Suche nach einem vegetarisch-veganen Restaurant. Man will ja auch auf Reisen gerne mal "komplett" essen und nicht immer nur die Athena-Platte ohne Fleisch und Tsatsiki oder die Carbonara ohne Sahne und Ei. Manche Restaurant-Köche sind da ja durchaus kreativ und freuen sich, dass sie mal etwas außerhalb der normalen Speisekarte kochen dürfen. Dennoch ist zu oft die lange Weile in normalen Restaurants für denjenigen an der Tagesordnung, der nix von Tieren essen möchten.
Mitten im Kieler Stadtteil Gaarden findet man in der Elisabethstraße 25 das Subrosa. Betreiber ist ein bunter Haufen von lustigen und lustvollen Gleichgesinnten, das Kneipenkollektiv, das kocht, bedient und authentisch freundlich die Gäste versorgt. Ich für meinen Teil verlasse Restaurants im Normalfall zumeist gerne schnell und direkt nach dem Essen, weil mir die Athmo zu nervig, zu oberflächlich, zu unfreundlich, zu was auch immer ist. Ganz im Gegenteil dazu das Subrosa. Hätte ich nicht noch arbeiten müssen, ich wäre Stunden geblieben. Das Ambiente ist mit einem Hauch Anarcho-Trash und einer ordentlichen Prise D.I.Y.-Kultur genau der Balsam für die Seelen derer, die ihr Brot außerhalb gleichsam alternativer Konzepte verdienen und sich gelegentlich die Frage stellen, wen diese unterschiedlichen Lebens- und Versorgungskonzepte letztlich warum und wo hinführen.
Die Speise- und Getränke- bzw. Cafékarte ist umfangreich und abwechslungsreich, die Preise von freundlich bis elegant angemessen und fast alles gibt es auch in einer veganen Variante. Angefangen bei Kleinigkeiten wie extrem leckere, fluffige und selbstgebackene Apfel-Zimt-Muffins für einen Euro, über Suppen für 3 bis 4 Euro und Pizza um 5 Euro, liegt das aktuell teuerste Essen bei 7,70 Euro. Dafür gibt es dann Reis-Mandel-Champignons oder Empanadas aus dem Ofen. Wer dann noch nicht satt ist (die Portionen sind durchaus amtlich), die für den Norden obligatorische Rote Grütze (2,90 bis 3,90 Euro) steht genauso auf der Speisekarte wie wechselnde süße Leckereien aus dem eigenen kollektiven Backofen. Für die Trinker unter uns gibt es das volle Kneipenprogramm mit oder ohne Umdrehungen, ein Glas Mineralwasser für 0,80 Euro, Bio-Weine (Glas 3,20 bis 4,50 Euro, Flasche bis 13,00 Euro) genauso wie Farb- und Konservierungsstoffe mit Zucker und Kohlensäure (Cola 2,20 Euro) und Bier vom Fass (Astra, 0,5 L für 3,00 Euro) und aus der Flasche (Jever, 2,30 EUR) - gelebte Toleranz am Kneipentresen.
Für uns (also der Kollege Mr. Schwarz und ich) gab es nach dem ersten Apfel-Zimt-Muffin (s. o.) reichlich Pommes-Curry für 6,00 EUR. Die Pommes oberer Imbiss-Standard, gut gewürzt, knusprig und frisch, die Currywurst aus Soja, soft im Biss mit hausgemachtem Ketchup, nahezu delikat, nicht aufdringlich, aber gerade das notwendige Bisschen würzig genug, um mehr das Kaugefühl als den Geschmack der Wurst in den Vordergrund zu stellen. Delikat! Dazu dann noch ein kleine Salatbeilage mit Dressing und ein Töpfchen vegane Majo - also mehr als die Vollbedienung! Haben diese Derivate, bei dem Versuch dem Original nahe zu kommen, doch oft einen seltsamen und nicht immer wirklich leckeren Nach- oder Eigengeschmack, trifft die Köchin im Subrosa mit ihren Kreationen einen ganz eigenen, originellen und hochgradig leckeren Farbton auf der Palette der Geschmacksrichtungen, der mir in dieser Form und Qualität bisher nicht untergekommen ist. Kompliment! Eine Spezialität im Subrosa sind die Wahren Pommes. Hausgemachte Kartoffelschnitze, frittiert, gesalzen und kochend heiß mit Aioli und Salat auch für 6 Euro serviert. Aus meiner Sicht preislich auf Grund der damit verbundenen (Mehr-)Arbeit sicherlich noch angemessen, aber irgendwie doch 'nen Euro zu teuer. Lecker allemal, obwohl wir bereits schon zu satt waren, die wahre Liebe zum Produkt, die in den Fritten im Überfluss steckt, mit der angemessenen Andacht herauszuschmecken bzw. zu würdigen. Trotzdem noch'n Muffin hinterher und Vanilla Chai Soja Latte zum Abschluss - hervorragende cremige Konsistenz im Schaum, verhaltene Süße im Chai, um das Aroma zu unterstützen und nicht zu überdecken.
Mehr als satt konnten wir im Subrosa entspannt dem munteren Treiben junger Eltern, freilaufender Hunde, Kicker-spielender Alt-Hippies, vegetarischer Senioren und der kollektiven Betreiber folgen und den Tag so richtig gut sein lassen. Währenddessen zündet die Küche ein kulinarisches Highlight nach dem anderen und schiebt liebe- und kunstvoll arrangierte Teller durch die Ausgabe, so dass mir klar war, dass ich die Pommes-Fraktion besser hätte verlassen sollen und meine Begeisterung für das Subrosa immer größer wurde. Da gehe ich - wann auch immer - bestimmt wieder hin und ihr solltet das unbedingt auch tun … ein Hoch auf das Kneipenkollektiv Subrosa in Kiel-Gaarden!
Mitten im Kieler Stadtteil Gaarden findet man in der Elisabethstraße 25 das Subrosa. Betreiber ist ein bunter Haufen von lustigen und lustvollen Gleichgesinnten, das Kneipenkollektiv, das kocht, bedient und authentisch freundlich die Gäste versorgt. Ich für meinen Teil verlasse Restaurants im Normalfall zumeist gerne schnell und direkt nach dem Essen, weil mir die Athmo zu nervig, zu oberflächlich, zu unfreundlich, zu was auch immer ist. Ganz im Gegenteil dazu das Subrosa. Hätte ich nicht noch arbeiten müssen, ich wäre Stunden geblieben. Das Ambiente ist mit einem Hauch Anarcho-Trash und einer ordentlichen Prise D.I.Y.-Kultur genau der Balsam für die Seelen derer, die ihr Brot außerhalb gleichsam alternativer Konzepte verdienen und sich gelegentlich die Frage stellen, wen diese unterschiedlichen Lebens- und Versorgungskonzepte letztlich warum und wo hinführen.
Die Speise- und Getränke- bzw. Cafékarte ist umfangreich und abwechslungsreich, die Preise von freundlich bis elegant angemessen und fast alles gibt es auch in einer veganen Variante. Angefangen bei Kleinigkeiten wie extrem leckere, fluffige und selbstgebackene Apfel-Zimt-Muffins für einen Euro, über Suppen für 3 bis 4 Euro und Pizza um 5 Euro, liegt das aktuell teuerste Essen bei 7,70 Euro. Dafür gibt es dann Reis-Mandel-Champignons oder Empanadas aus dem Ofen. Wer dann noch nicht satt ist (die Portionen sind durchaus amtlich), die für den Norden obligatorische Rote Grütze (2,90 bis 3,90 Euro) steht genauso auf der Speisekarte wie wechselnde süße Leckereien aus dem eigenen kollektiven Backofen. Für die Trinker unter uns gibt es das volle Kneipenprogramm mit oder ohne Umdrehungen, ein Glas Mineralwasser für 0,80 Euro, Bio-Weine (Glas 3,20 bis 4,50 Euro, Flasche bis 13,00 Euro) genauso wie Farb- und Konservierungsstoffe mit Zucker und Kohlensäure (Cola 2,20 Euro) und Bier vom Fass (Astra, 0,5 L für 3,00 Euro) und aus der Flasche (Jever, 2,30 EUR) - gelebte Toleranz am Kneipentresen.
Für uns (also der Kollege Mr. Schwarz und ich) gab es nach dem ersten Apfel-Zimt-Muffin (s. o.) reichlich Pommes-Curry für 6,00 EUR. Die Pommes oberer Imbiss-Standard, gut gewürzt, knusprig und frisch, die Currywurst aus Soja, soft im Biss mit hausgemachtem Ketchup, nahezu delikat, nicht aufdringlich, aber gerade das notwendige Bisschen würzig genug, um mehr das Kaugefühl als den Geschmack der Wurst in den Vordergrund zu stellen. Delikat! Dazu dann noch ein kleine Salatbeilage mit Dressing und ein Töpfchen vegane Majo - also mehr als die Vollbedienung! Haben diese Derivate, bei dem Versuch dem Original nahe zu kommen, doch oft einen seltsamen und nicht immer wirklich leckeren Nach- oder Eigengeschmack, trifft die Köchin im Subrosa mit ihren Kreationen einen ganz eigenen, originellen und hochgradig leckeren Farbton auf der Palette der Geschmacksrichtungen, der mir in dieser Form und Qualität bisher nicht untergekommen ist. Kompliment! Eine Spezialität im Subrosa sind die Wahren Pommes. Hausgemachte Kartoffelschnitze, frittiert, gesalzen und kochend heiß mit Aioli und Salat auch für 6 Euro serviert. Aus meiner Sicht preislich auf Grund der damit verbundenen (Mehr-)Arbeit sicherlich noch angemessen, aber irgendwie doch 'nen Euro zu teuer. Lecker allemal, obwohl wir bereits schon zu satt waren, die wahre Liebe zum Produkt, die in den Fritten im Überfluss steckt, mit der angemessenen Andacht herauszuschmecken bzw. zu würdigen. Trotzdem noch'n Muffin hinterher und Vanilla Chai Soja Latte zum Abschluss - hervorragende cremige Konsistenz im Schaum, verhaltene Süße im Chai, um das Aroma zu unterstützen und nicht zu überdecken.
Mehr als satt konnten wir im Subrosa entspannt dem munteren Treiben junger Eltern, freilaufender Hunde, Kicker-spielender Alt-Hippies, vegetarischer Senioren und der kollektiven Betreiber folgen und den Tag so richtig gut sein lassen. Währenddessen zündet die Küche ein kulinarisches Highlight nach dem anderen und schiebt liebe- und kunstvoll arrangierte Teller durch die Ausgabe, so dass mir klar war, dass ich die Pommes-Fraktion besser hätte verlassen sollen und meine Begeisterung für das Subrosa immer größer wurde. Da gehe ich - wann auch immer - bestimmt wieder hin und ihr solltet das unbedingt auch tun … ein Hoch auf das Kneipenkollektiv Subrosa in Kiel-Gaarden!
Vegan-Bullshit-Bingo
Inspiriert durch http://seanbonner.tumblr.com/post/252364222/defensive-omnivore-bingo und einige andere Blogs hier mein Beispiel für das "Du-bist-Veganer?-Bingo":
Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass mir diese ganze Veganer-Sache allein schon deshalb auf den Keks geht, weil es Menschen gibt, die den Begriff des Veganers so oder ganz anders interpretieren. Ich will sagen, ich bezeichne mich nicht als Veganer, per klassischer Definition als Vegetarier oder höchstens noch als strenger Vegetarier. Das Problem dabei ist, dass Dritte unter dem Vegetarier eben diejenigen verstehen, die kein Fleisch, aber sehr wohl Eier, Butter, Sahne, Milch, vllt. sogar Fisch essen. Das sind dann aber auch meistens die, die den Veganer für einen militanten, ideologisch getriebenen Vollidioten halten. So habe ich anfangs stets betont, dass ich kein Veganer bin, sondern lediglich nichts von Tieren esse. Mittlerweile spiele ich das Spiel mit und in Gedanken dazu gerne das o. g. Vegan Bullshit Bingo ;-)
Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass mir diese ganze Veganer-Sache allein schon deshalb auf den Keks geht, weil es Menschen gibt, die den Begriff des Veganers so oder ganz anders interpretieren. Ich will sagen, ich bezeichne mich nicht als Veganer, per klassischer Definition als Vegetarier oder höchstens noch als strenger Vegetarier. Das Problem dabei ist, dass Dritte unter dem Vegetarier eben diejenigen verstehen, die kein Fleisch, aber sehr wohl Eier, Butter, Sahne, Milch, vllt. sogar Fisch essen. Das sind dann aber auch meistens die, die den Veganer für einen militanten, ideologisch getriebenen Vollidioten halten. So habe ich anfangs stets betont, dass ich kein Veganer bin, sondern lediglich nichts von Tieren esse. Mittlerweile spiele ich das Spiel mit und in Gedanken dazu gerne das o. g. Vegan Bullshit Bingo ;-)
Weg und doch da...
In den letzten Monaten ist viel passiert. Allerdings nicht so viel, wie ich es mir gewünscht bzw. auch geplant hatte. Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die diesen Blog lesen und nachfragen, ob es weitergeht. Und ja, es geht weiter. Ich war in den letzten Wochen wieder mal am Berg unterwegs und das tut mir gut, auch wenn es zeitweise höllenschwer ist. Meine Gedanken kreisen während des Laufens zu oft um das Essen und es ist im Grunde egal, ob ich vorher satt bin oder nicht. In der Summe erscheint es mir so, dass das mentale Training mindestens genauso wertvoll ist wie das körperliche. Aktuell würde ich den Marathon sicherlich nicht schaffen, aber am WE steht der erste 25-km-Lauf für mich an.
Bei einem "spaßorientierten" Wettkampf im Juni hatte ich das Erlebnis, dass eine Läuferin während des Laufs kollabierte und alle weiterliefen, obwohl es da um nichts ging (dachte ich zumindest). Der Lohn meiner Hilfe war dann der 800ste Platz von 820 Läufern und es gab nicht mal mehr ein Getränk für mich. Das war der Moment, in dem ich dachte, im Grunde egal wie und in welcher Zeit, Hauptsache den Lauf absolvieren. Auch wenn ich als Letzter ins Ziel komme, bin ich ja immer noch der Erste von denen, die nicht mitgelaufen sind. Also, alles entspannt... auf bald...
Bei einem "spaßorientierten" Wettkampf im Juni hatte ich das Erlebnis, dass eine Läuferin während des Laufs kollabierte und alle weiterliefen, obwohl es da um nichts ging (dachte ich zumindest). Der Lohn meiner Hilfe war dann der 800ste Platz von 820 Läufern und es gab nicht mal mehr ein Getränk für mich. Das war der Moment, in dem ich dachte, im Grunde egal wie und in welcher Zeit, Hauptsache den Lauf absolvieren. Auch wenn ich als Letzter ins Ziel komme, bin ich ja immer noch der Erste von denen, die nicht mitgelaufen sind. Also, alles entspannt... auf bald...
Abonnieren
Posts (Atom)